Auf den Spuren von Otto Lilienthal

Kurz vor den Sommerferien führten wir, der Leistungskurz Physik der MSS11, gemeinsam mit unserem Physiklehrer Heinz-Arnold Schneider, das Projekt Segelfliegen durch.

Am ersten Tag des Projekts trafen wir uns alle in der Schule. Dort erfuhren wir viel über die Theorie und die Hintergründe des Segelfliegens. In Experimenten erarbeiteten wir die Gesetze von Bernoulli und Venturi; diese sind Grundlage für das Fliegen. Die Polare eines Segelflugzeugs gibt Ausklunft darüber, wie weit ein Gleiter bei einer gegebenen Geschwindigkeit fliegt. Dies ist wichtig, um zu erkennen, ob man einen weiter entfernten Flugplatz bei gegebener Höhe noch erreicht.

Das Gelernte, sowie die Filme, die wir von vorherigen Segelflugprojekten schauten, steigerte unsere Vorfreude auf die folgenden Praxis-Tage nur noch mehr. So verließen wir mit freudiger Erwartung die Schule.

Am nächsten Morgen fuhren wir zum Flugplatz Mont Royal des Deutsch-Amerikanischen Segelflugclubs e.V. in Traben-Trarbach. Dort angekommen begrüßte uns Fluglehrer Wolfgang Siegel.

In einer Stunde Theorie erklärte er u.a. die Steuerung eines Flugzeugs. Außerdem erhielten wir Einblicke in die Ausstattung der Schulungsflugzeuge des Typs ASK21. Ebenso wichtig wie die richtige Bedienung des Segelflugzeuges ist das konkrete Verhalten in Notfällen. Wir erfuhren, wie wir der Fallschirm, den wir bei jedem Flug trugen, öffnen müssen und ebenso welche Körperhaltung im Falle eines Sprunges Verletzungen vorbeugt.

Nun waren wir endlich bereit für unsere ersten Flüge. Doch zunächst wurden die Segelflugzeuge mit Hilfe eines Traktors an den Startplatz gezogen. Dann galt es die Fallschirme anzuziehen und vorne auf dem Pilotensitz Platz zu nehmen. Die Tatsache, dass die Mutigen, die als erste flogen, wieder unversehrt landeten, ließ bei den zunächst Zögernden jeden Zweifel schwinden. So flog jeder zweimal.

Bei den Flügen durften wir unter Anleitung u.a. den Knüppel an den Bauch ziehen. Dabei verliert das Flugzeug sehr schnell an Geschwindigkeit. Es kommt zu einem provozierten Strömungsabriss, das Flugzeug fällt kurz nach unten. Weitere Übungen waren: Richtung- und Geschwindigkeit halten, Kurve fliegen und wieder ausleiten. Einige von uns landeten unter Anleitung sogar selbst.

Während zwei Schüler flogen, vertrieben sich die anderen die Zeit damit, sich über ihre Flüge auszutauschen, das Wetter zu genießen oder auch mit dem Traktor zu fahren. Mit seiner Motorkraft wurden die Segelflugzeuge nach der Landung zurück zum Startplatz gezogen.

Diese drei Tage stellten für uns ein Highlight des Schuljahres dar und wir bedanken und bei den Fluglehrern Wolfgang Siegel und Dieter Stadler, sowie den helfenden Händen des DASC, ohne die dieses Projekt nicht hätte gelingen können. Es war einmalig die Gegend einmal von hoch oben zu sehen und sogar selbst das Steuer übernehmen zu dürfen. Besonders danken wir unserem Physiklehrer Heinz-Arnold Schneider, der das alles für uns möglich machte und uns mit spannenden Geschichten und Experimenten auf unser Erlebnis vorbereitete.

J. Heinsch, L. Ludwig, MSS12

Fotos: HA. Schneider