Kursfahrt der Stammkurse Mathematik und Erkunde - über Garmisch-Partenkirchen nach München

Nach dem pandemiebedingten Verlust verschiedener Fahrten und Möglichkeiten eines Schüleraustauschs war unsere Stufe glücklich noch einmal zusammen eine Reise antreten zu dürfen. Die Fahrt leitete den Abschluss unserer gemeinsamen Zeit als Stufe,  aber auch unserer Schullaufbahn am PWG ein.

Wir, die Stammkurse Mathematik und Erkunde, freuten uns ganz besonders auf unserer Kursfahrt Garmisch-Partenkirchen sowie München unsicher machen zu dürfen. Begleitet wurden wir von unseren Stammkurslehrern Frau Oster und Herr Lerch, sowie Herrn Feld. Da sich die Wege unserer Schülerschaft und die Herrn Felds leider schon nach nur eineinhalb Jahren im Stammkurs Erdkunde trennen mussten, war diese Fahrt auch eine Chance, ein letztes  Mal Zeit zusammen zu verbringen und zu einem Abschluss zu bringen.

Anders als bei den weiteren Stammkursen unserer Stufe, ging unsere Reise bereits am Sonntagabend, dem 2. Juli  um 22.00 Uhr am Bahnhof Wittlich los. Wir starteten zwar nur mit Schienenersatzverkehr zum Hbf Koblenz, dessen Nutzung jedoch dank lauter Musik aus der Musikanlage des Busfahrers und ausgelassener Stimmung eigentlich ganz witzig war.  Nach einer Wartezeit in Koblenz ging unsere insgesamt 13 Stunden lange Fahrt mit dem  Nackenkissen in der Hand weiter. Zunächst mit dem FlixBus, der Bahn und na klar, weiterem Schienenersatzverkehr.  

Unser erster Aufenthalt war in Garmisch-Partenkirchen, einer Stadt 90 km südlich von München. Von unserer schönen, modernen Jugendherberge direkt am Bahnhof konnten wir auch schon vor dem Einchecken die Berglandschaft, aber auch spezifisch die Aussicht auf die Zugspitze genießen. Nach einiger freien Zeit in der wir etwas Schlaf nachholen und uns mit der bayrischen Küche vertraut machen konnten, ging es dann auch direkt mit unserem angenehm entspannten Programm los. Gemeinsam sind wir von der Jugendherberge zuerst zu der Olympia-Schanze spaziert, in deren Nähe wir dann mit der Eckbauerbahn den Berg hoch gefahren und von dort aus durch einen Waldpfad zur Partnachklamm gewandert sind. Der Pfad war gespickt mit Abkürzungen, die nicht nur unsere Mitschüler sondern auch so mancher Lehrer mit mal mehr und auch mal weniger Erfolg relativ sturzfrei genutzt haben. Kurz vor dem Einstieg in die Klamm erwartete uns ein Ufer, an dem die Mutigen unter uns die eisige Kälte des hell-blauen Wassers am eigenen Leibe bzw.  Fuße erfahren konnten und auch so mancher Stein zwei, drei oder sogar viermal übers Wasser gesprungen ist. Die Klamm an sich ist ein überwältigendes Produkt unserer Natur, in der man das reißende Wasser der Eibquelle auf einem gesicherten Weg durch die Felswände ganz nah verfolgen und insbesondere hören konnte. Nach der Wanderung durch die Klamm ging es dann zurück zur Jugendherberge, wo der restliche Abend frei gestaltet werden konnte, was von vielen dankbar zur weiteren Erkundung der Umgebung bzw. der Altstadt Garmischs genutzt wurde.

Unser zweiter Tag ging direkt nach dem Frühstück mit einem Ausflug zum Eibsee, der am Fuße der Zuspitze liegt, los. Der wunderschöne See lockte uns mit dem klarem blauen Wasser sowie seiner überraschend angenehmen Wassertemperatur, so dass nach nur kurzer Zeit ein Großteil unserer Schüler ohne Schuhe und Socken im kühlen Nass stand.  Natürlich konnten wir uns die Chance nicht entgehen lassen und mit einer kleiner Wasserschlacht für die erste Abkühlung von dem heißen Wetter, vor der auch unsere Lehrer nicht ganz sicher waren, sorgen. Vor weiterer „gezwungener Erfrischungen“ blieben sie jedoch verschont, denn nach nur kurzer Überzeugungsarbeit sahen sie ein, dass sich eine Tretbootfahrt viel schöner anhört als der geplante Rundweg um den See. Das vorsorglich eingepackte Schwimmzeug war letztendlich doch nicht unnötig, denn aus den kleinen Booten ließ es sich super ins Wasser springen. In der Nähe einer kleinen Insel im See haben wir uns letztendlich am meisten aufgehalten, auch wenn so manches Boot dort von Herrn Feld vorm Kentern gerettet werden musste. Wir hatten mit Musik und Sonne eine ausgelassene Zeit in und auf dem Wasser. Auf dem Weg zurück zum Steg, mussten sich die Lehrer im Boot sehr anstrengen und ordentlich strampeln, da sich diverse Schüler für eine angefangene aber nicht beendete Wasserschlacht revanchieren wollten. Einigermaßen trocken konnten sie den Schülern schließlich entfliehen. Nach unserem Bootsausflug ließen uns gemütlich am Ufer trocknen und von der Sonne den Rücken wärmen. Am Eibsee gab es auch in direkter Nähe einen Biergarten,  in dem wir uns mit Essen und schaumiger Apfelschorle nach bayrischer Art versorgen konnten. Aufgrund von dichtem Nebel auf der Zugspitze, mussten wir uns leider gegen die geplante Fahrt zum Gipfel entscheiden, was sehr schade war.  

Wieder in Garmisch-Partenkirchen angekommen verschlechterte sich das Wetter und  Abends wurden wir innerhalb der Stadt von einem Stoßregen  überrascht, und die wenigsten erschienen trocken zu unserem gemeinsamen Abendmahl in einem Restaurant bayrischer Küche. Die „Kässpätzle“, die Schnitzel und  die Kaiserschmarrn wurden mit Gespräch und Spiel zu einem schönem Abschluss in Garmisch-Partenkirchen.  

Am Mittwochmorgen gab es ein kurzes Frühstück, nach welchem es schnell zum Bahnhof ging. Dort mussten wir uns auch von Herrn Feld verabschieden, der leider nicht die gesamte Kursfahrt bei uns bleiben konnte.  

Aufgrund eines sehr überfüllten Busses innerhalb des Schienenersatzverkehrs wurde unsere Gruppe leider in zwei Teilgruppen gespalten, weshalb eine Gruppe mit Herrn Lerch den früheren Bus nahm und damit etwas eher in München ankam. Die Gruppen fanden jedoch schnell wieder zusammen und eine  neue Zimmeraufteilung wurde aufgestellt. Vor dem geplanten Ausflug zu dem Schloss Nymphenburg wollten wir uns mit der unmittelbaren Umgebung unserer Jugendherberge vertraut machen und gingen auf Nahrungssuche. Dabei wurden wir von einem weiteren starken Regenfall mit Gewitter überrascht, weshalb wir in der Jugendherberge blieben und es uns mit Gesellschaftsspielen gemütlich machten. Mit Activity, Ligretto und Wer-bin-ich verging die Zeit bis wir unsere Zimmer beziehen konnten schnell und kurzweilig beschäftigt vorüber. Beim Spiel Activity fiel besonders die ausgeprägte Zeichenkunst unserer Stufe nicht zuletzt durch eine Zeichnung eines sehr abstrakt gemaltem Eichhörnchens auf.

Abends sind wir dann bei gutem Wetter auf das Tollwood-Sommerfestival im Olympiapark München gegangen, was durch eine wunderbare Atmosphäre geprägt war. Dort wurde natürlich auch das ein oder andere Souvenir erwirtschaftet und internationale, leckere Speisen verzehrt. Ein absolutes Highlight des Abends war, dass direkt neben dem Festival an diesem Abend P!nk im Olympia-Stadion auftrat. Gemeinsam haben wir uns oben auf den Olympiaberg gesetzt, um von dort bei schönstem Sonnenuntergang über München das Konzert hören und sogar auch sehen zu können.  

Am zweiten Tag in München besuchten wir das Deutsche Museum – Naturwissenschaft und Technik auf der Museumsinsel und jeder von uns hat mindestens einen Bereich aus den vielfältigen Ausstellungen wie z.B. den der historischen Luftfahrt, der Raumfahrt oder auch der Mathematik gefunden, der für ihn besonders interessant war.  Danach ging es zu Fuß in den Englischen Garten, wo wir uns noch zusammen als Gruppe die Eisbachbrücke und die waghalsigen Surfkünste mehrerer Surfer angeschaut haben. Die danach angesetzte Freizeit wurde genutzt, um sich den Englischen Garten anzuschauen, in der Isar die Füße abzukühlen oder auch um Teile der Münchener Innenstadt zu besichtigen. Unter Kommunikation mit unseren Lehrern sind wir dann später noch auf eigene Faust shoppen, essen und auch teilweise noch einmal auf das Festival gegangen. An beiden Tagen hatten wir Abends eine bestimmte Rückkehrzeit, wobei die Lehrer genau darauf geachtet haben, dass auch wirklich jeder wieder in der Jugendherberge angekommen ist. Damit Frau Oster und Herr Lerch beim Warten auf uns nicht einschliefen, wurden sie von Schülern mit süßer Verpflegung, vielen Gesprächen und einem UNO-Spiel beschäftigt.

 Am Freitagmorgen haben noch ein letztes gemeinsames Frühstück in der Jugendherberge eingenommen, bevor es ab zum Bahnhof ging. Da wir so viel Glück mit der Bahn hatten, musste unser Zug natürlich Verspätung haben, die ausgereicht hätte, um den Anschlusszug zu verpassen.  Jedoch waren wir als Gruppe nun schon so reisegeübt, dass wir, auch ohne unseren vorher perfekt ausgeklügelten Plan den Zug vor dem Abfahren vor unserer Nase zu stoppen, den Anschlusszug zu großer Erleichterung aller erreicht haben.

Trotz so mancher unabdingbarer Planänderungen und fehlender Beinfreiheit beim FlixBusfahren, hat die Kursfahrt unsere Erwartungen um ein Vielfaches übertroffen und die darin gemachten Erinnerungen werden so schnell nicht wieder vergessen.